Sommerlager | Hike
Samstag: Tag 1
Das Hike beginnt am Karlsruher Bahnhof um Neune,
und endet im Heu einer Reutiger Scheune. |
Die blühnede Berglandschaft des Berner Oberlandes entfaltete sich vor uns, als wir dem ICE nach dreistündiger Fahrt entstiegen. Von Thun aus starteten wir unsere Wanderung, die nach 4 Tagen zu malerischen Bergen und internationaler Freundschaft führen sollte.
Unsere erste Etappe leitete uns zunächst einmal an das Ufer des Thuner Sees. Im erfrischenden Regen wanderten wir unsere Waden warm, machten einige Pausen um Wasser und fehlende Jupfis einzusammeln und steuerten langsam aber sicher auf unser Tagesziel zu. Wir liefen einige Zeit auf einem Waldweg am Fluss entlang. Nach endlosem An-und Auskleiden von Regenjacken, begründet durch den ständigen Wetterwechsel erreichten wir, geschafft und mit sichtlich wärmeren Waden, Reutigen, was unsere erste Destination darstellen sollte. Für die nächtliche Unterkunft fanden wir in einer Scheune eines großen Bauernhauses Platz und machten somit zum ersten Mal mit der Schweizer Gastfreundschaft Bekanntschaft. Der Abend nahte; wir kochten uns eine deftige Maultaschensuppe und genossen die letzten Sonnenstrahlen des Tages, mit dem Blick auf grüne Wiesen und die großartigen Weiten der Schweizer Alpen.
Sonntag: Tag 2
Vom Stroh gesäubert geht es los, nach Frutigen, ach wie famos! |
Am frühen Morgen wurden wir vom heiteren Geläute der Kuhglocken geweckt. Willkommen in der Schweiz! Der Tag begrüßte uns mit seinen schönsten Sonnenstrahlen. Nach einem ausgewogenen Frühstück verabschiedeten wir uns von unserer freundlichen Gastfamilie und marschierten weiter Richtung Kandertal. Die gelben Wanderwegkennzeichnungen führten uns ein gutes Stück am Ufer der Simme entlang, bis wir, einige Stärkungspausen und eine ausgedehnte Mittagspause später, endlich die rauschende Kander zu Gesicht bekamen. Die restliche Strecke folgten wir der Kander bis wir unser Tagesziel Frutigen erreichen sollten. Zum Ende des Marsches wurden unsere Beine so unglaublich schwer, dass wir uns von den Strapazen des Tages erholten und warteten, während sich unsere Leiter auf machten, um einen Unterschlupf für die Nacht ausfindig zu machten. Kurze Zeit später tauchten die beiden wieder auf und taten Kund, dass sie einen nächtlichen Unterstand für uns gefunden hatten. Wir luden also unsere schweren Rucksäcke abermals auf unsere schmerzenden Rücken und ließen uns von unseren müden Füßen zur besagten Unterkunft tragen; ein leerer Kuhstall eines Bauernhofes. Nach einem leckeren und wohlverdienten Abendessen, spielten wir noch einige Runden Werwolf und kuschelten uns dann schließlich erschöpft in unsere Schlafsäcke. Man mag kaum glauben, wie gemütlich ein solcher Kuhstall doch nach einem so anstrengenden Tag sein kann.
Montag: Tag 3
‚Hoch hinaus!‘ So heißt es nun, es gibt noch einiges zu tun! |
Als wir uns am nächsten Morgen langsam unseren süßen Träumen entschälten und dem Stall so schnell als möglich entflohen, war es schon zu spät; wir hatten den doch sehr würzigen Geruch Schweizer Milchkühe angenommen. Während wir uns und unsere Schlafsäcke der frischen Morgenluft zum Entlüften aussetzten, erworben unsere fürsorglichen Leiter beim nahegelegenen Bäcker einen neuen Brotvorrat und frische Brötchen, mit denen wir uns bei einem guten Frühstück für den anbrechenden Tag stärken konnten.
Nach kurzen Worten des Abschieds an unsere Gastherrin machten wir uns auf, um unsere nächste Wander-Etappe zu meistern. Diese leitete uns zunächst über steile Wiesen, hinauf in einen verwurzelten schönen Wald und belohnte uns schließlich mit einer atemberaubenden Aussicht auf das Kandertal und auf das hinter uns liegende Frutigen. Der Weg stellte sich als eine sehr abwechslungsreich und schöne, wenn auch ziemlich anstrengende Strecke heraus. Er führte an abgelegenen Bauernhäuschen und Almen vorbei und durchquerte auch so einige Kuhwiesen. An einem sprudelnden Bergbach legten wir eine Mittagspause ein und kühlten unsere Füße im eiskalten Wasser ab. Das endgültige Tagesziel, Kandergrund, war von hier an nur noch einen Katzensprung weit entfernt. In Kandergrund angekommen stellte sich die Suche diesmal nicht als ganz so leicht heraus wie die paar Male. Nach einigen Anläufen und Verweise auf andere Bauernhäuser fanden wir schließlich unser Glück bei den Besitzern einer ehemaligen Dorfschule. Sie erlaubten uns in den früheren Werkräumen im Keller der Schule zu nächtigen. Zum Abendessen gab es eine stärkende Portion Spaghetti Napoli und anschließend eine süße Leckerei von unseren Gasteltern – Schweizer Waffeln, gefüllt mit Nougat. Die Stärkung gab uns noch etwas Energie um auf dem Schulhof etwas herumzutoben und Fußball zu spielen, bis wir uns dann in unser Schlafgemach zurückzogen.
Dienstag: Tag 4
Ein letzter Marsch zum Platz, ein letztes mal wandern, wir freuen uns schon sehr auf die Andern. |
Der Ruf des Endspurts holte uns früh aus den Federn. Nach dem morgendlichen Frühstück, stiegen wir abermals in unsere Wanderstiefel und folgten dem Weg zu unserem endgültigen Ziel; Kandersteg. Die letzte Etappe schlängelte sich hinauf zu einem Panoramaweg, auf dem wir dann die letzten paar Kilometer zurücklegten. Da wir noch vom Wandern der letzten Tage aufgewärmt waren und somit flink voran kamen, nahmen wir sogar noch einen kleinen Umweg und erklommen noch ein paar weitere Höhenmeter um dann den schönen Ausblick auf Kandersteg zu genießen. Der Abstieg und die letzten Meter in den Stadtkern Kanderstegs waren schnell gemeistert und wir gönnten uns eine gedehnte Mittagspause an der Kander. Unser Einzug in das Pfadfinderzentrum fühlte sich nach diesen dreieinhalb anstrengenden Tagen mehr als verdient an. Wir waren angekommen.
Statistik:
- Wann: 28.07.-31.07.2012
- Strecke: Thun-Reutigen-Frutigen-Kandergrund-Kandersteg
- Dabei waren: Aurora, Corvin, Felix, Maik, Tim S., Cedric, Tim P., Lennert, Vincent, Linus
- Leiter: Patricia, Till