Wanderlager
Mitte Mai entschlossen wir uns kurzfristig unsere Wös ein wenig auf die Jupfistufe vorzubereiten und ein kleineres, aber doch nicht so unanstrengendes Wanderlager im Schwarzwald zu machen.
Mit der Straßenbahn fuhren wir bis in die Nähe des Dobels und begannen uns den Berg hinauf zu einer Schutzhütte zu quälen. Das Quälen galt eher für unsere Wös, da sie Wanderungen eigentlich kaum gewöhnt waren. Aber wir schafften es, bevor es dunkel wurde und für unsere Gruppenkinder gab es auch gleich eine Belohnung (zumindest für die Pferdebegeisterten und das waren so ziemlich alle). In der Nähe der Schutzhütte gab es nämlich eine Koppel mit Pferden. Absolut begeistert warfen die Wös ihre schweren Rucksäcke vom Rücken und machten sich auf, die Pferde zu streicheln, füttern und zu necken. So verging der Freitag Abend ganz schnell und schließlich fielen wir alle todmüde ins Bett (in den Schlafsack).
Am Samstag hatten wir eine etwas größer Tour vor uns, einmal über den Dobel (oder um den Dobel rum, so genau weiß ich das nicht mehr). Jedenfalls hatten vor allem die Wös hart daran zu beißen und waren heilfroh, als wir gegen Nachmittag endlich am geplanten Ziel ankamen, wo sie auch schon die nächste Überraschung erwartete: ein Reiterhof, das Paradies für sie. Vergessen waren die Strapazen des Tages, es wurde gleich mal der Hof und die Pferde ganz genau inspiziert. Natürlich schlossen sie ein Pferd ganz besonders in ihr Herz, stellten der Besitzerin neugierige Fragen und lernten dabei noch allerhand über Pferde. Nachts wurden wir dann überraschenderweise von unseren Rovern überfallen. Steffi wurde entführt und der Rest mitten in der Nacht geweckt. Unsere Wös waren davon natürlich überhaupt nicht begeistert und erkannten dann auch nicht gleich den „Ernst“ der Lage. Schließlich standen sie dann doch auf und begannen nach Steffi zu suchen. Als wir sie schließlich gefesselt an einen Stein und umgeben von geisterhaften Lichtern fanden, stieg doch Panik unter den Kindern auf und sie flüchteten nach ihrer Befreiung schnurstracks wieder in ihre Schlafsäcke.
Sonntag morgens erlebten sie gleich die nächste Überraschung. In der Nähe des Reiterhofs hatte eine Reiterin einen Tritt in den Magen von ihrem Pferd bekommen. Andi, unser „Arzt“, leistete erste Hilfe, kurz darauf kam ein Krankenwagen. Dieser reichte jedoch nicht aus, weshalb sogar ein Hubschrauber in der Nähe der Pferdekoppeln landen musste und somit die Pferde total aufschreckte. Manche unserer Wös bekamen sogar die ehrenvolle Aufgabe, sich während der Landung um die Pferde zu kümmern und sie zu beruhigen.
Alles in allem war das für unsere Wös sicher eines der bisher ereignisreichsten und voller Überraschungen steckende Lager und man kann sagen, dass sie hier eine ordentliche Leistung vollbracht haben (vor allem auch, was die Kilometerzahl angeht).