Unser diesjähriges Sommerlager führte uns ins Kandersteg International Scout Centre (KISC) im Berner Oberland in der Schweiz. Leider zwangen uns tagelanger Regen und Magen-Darm-Infekte lange zur Untätigkeit.
Dennoch konnten wir eine Woche lang das internationale Flair von Kandersteg erleben, trafen andere Pfadfinder und waren dann doch auch ein wenig unterwegs.
Wir starteten am Dienstag, 07. August in St. Konrad, wo wir alles nötige Material packten und in den Anhänger verluden, den wir von Familie Roth leihen durften. Bei blauem Himmel an den Gruppenräumen angekommen, fing es noch vor der Abfahrt an zu regnen – ein Zustand, der uns noch eine ganze Weile begleiten sollte. Mit einer Reisegeschwindigkeit von gut 80 km/h waren wir bald unterwegs gen Süden zum ca. 350 km entfernten Kandersteg. Dort angekommen – es regnete – konnten wir leider noch nicht auf unseren Platz, den wir erst ab dem 08. August gebucht hatten, da zu der Zeit noch das sog. Kander-Jam war, ein Großlager zum 100jährigen Bestehen der Pfadfinder. Da sich niemand der Verantwortlichen überreden ließ, uns vorher auf den Platz zu lassen, suchten wir in der Umgebung eine Schlafgelegenheit und fanden schließlich ein paar Dörfer weiter eine Familie, die uns eine geräumige und fast luxuriöse Scheune überließ. Dort schlugen wir also unser erstes Nachtlager auf, packten schon mal die Kletterseile aus um in der Scheune rumzukraxeln und erkundeten die Umgebung.
Am nächsten Morgen fuhren wir wieder zurück nach Kandersteg, meldeten uns an und bezogen unseren Platz, der schon bei unserer Ankunft zu einem guten Teil unter Wasser stand – es regnete noch immer. Mit einiger Anstrengung bauten wir unsere Jurte im Regen auf, wobei so manche Schuhe und andere Kleidungsstücke ordentlich Wasser abbekamen. Wir verzichteten darauf, noch die Schlafzelte aufzubauen und beschlossen, stattdessen die erste Nacht in der Jurte zu verbringen, wo auch bald ein ordentliches Feuer versuchte, unsere nassen Sachen wieder zu trocknen. Da die Jurte durch den Aufbau im Regen undicht geworden war, bauten Wessi und Robert ein Zelt im Zelt, um wenigstens einigermaßen trocken schlafen zu können. Gegen Abend bot uns schließlich einer der Staffs einen Schlafplatz im Chalet an, wohin schon so ziemlich alle anderen Bewohner des Zeltplatzes geflohen waren. Da wir es aber gerade einigermaßen warm und trocken hatten, blieben wir lieber in unserer nassen Jurte, in der wir auf Paletten unser Schlafgemach aufbauten, um nicht direkt im Schlamm liegen zu müssen.
Der Donnerstag begann mit einem verregneten Frühstück und ein wenig Herumhängen, bis der Regen tatsächlich aufhörte. Wir nutzten die Gelegenheit und fuhren zunächst zum Einkaufen ins Dorf. Wieder zurück, erkundeten wir zunächst den Platz und beschäftigten uns danach mit dem Aufbau einer Kothe, Feuerholz holen, Kaffee kochen etc. Wessi begann abends noch mit Julius, Stühle für den Lagerplatz zu bauen und auch sonst entstand so manche Schnitzerei sowie ein zerbrochenes Beil.
Den ersten Tag ohne Regen begannen Split und Schlick und nach dem Frühstück auch Julius damit, sich ihren Mageninhalt noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen. Ob was falsches im Essen gewesen ist oder woran es sonst lag, blieb unergründlich. Derart dezimiert, verbrachten wir den Tag mehr oder weniger nichtstuend am Platz, bauten weitere Stühle, schlenderten auf dem Platz herum und gingen mal hier und mal da hin. Wessi und Robert bauten nun auch ihre Kothe auf, womit immerhin der Lagerplatz mal komplett war. Der Versuch, eine Seilbahn über den Platz zu bauen, wurde leider zwecks Baumschonung schnell von einem Staff unterbunden.
Nachdem am letzten Tag drei Pfadis flach lagen, erwischte es in der Nacht nun auch Robert. Um aber nicht noch einen Tag mit Nichtstun zu verbringen, wanderte Wessi mit der Gruppe zum nahegelegenen Öschinensee, während Robert alleine am Platz blieb. Am Öschinensee wurde ausgiebig im eiskalten Wasser gebadet, außerdem gab’s einen Kurzausflug zur Sommerrodelbahn, bevor es wieder zurück nach Kandersteg ging. Einen Teil des Nachmittags und des Abends verbrachten wir dann bei Pfadfindern aus Wächtersbach, die einen Tag nach uns nach Kandersteg gekommen waren.
Am Sonntag nutzten wir den ersten Tag mit Sonne und einer komplett gesunden Gruppe für einen Ausflug nach Thun, wo wir uns ausgiebig die Stadt anschauten. Nachmittags wieder zurück am Platz, besuchten wir noch den platzeigenen Abseilfelsen und machten ein paar Kletter- und Abseilübungen, bis es wieder leicht anfing zu regnen.
Am Montag gingen wir noch vor dem Frühstück zum Sportplatz, wo gemeinsam mit den Staffs und so gut wie allen Gruppen, die derzeit in Kandersteg waren, das Schweizer sowie das Kandersteger Banner gehisst wurden. Da sich die Gruppe am vorigen Abend gegen eine weitere Wanderung ausgesprochen hatte, gingen wir nach dem Frühstück ins Dorf in die Eishalle, wo es auch eine Kletterwand gab, die wir einige Stunden in Beschlag nahmen. Nachmittags war Freizeit, während Wessi und Robert im geheimen den Lagerabend vorbereiteten. Zum Lagerabend gab es arme Ritter, frisches Obst, Tschai und Rivella und wir saßen gemütlich zusammen und ließen es uns am letzten Lagertag nochmal so richtig gut gehen.
Dienstag hieß es dann nur noch Zelte abbauen, Sachen packen und einladen, bevor wir uns wieder auf die Reise Richtung Karlsruhe machten, wo wir gegen 17 Uhr ankamen.
Statistik:
- Wann: 07. bis 14. August 2007
- Wo: Kandersteg International Scout Centre
- Dabei waren: Christoph Benkowitz aka BenkX, Julius Breitling, Lars Müller, Sebastian Plitt aka Split, Sebastian Schlick aka Schlick
- Leiter: Robert Schittny, Thomas „Wessi“ Wessbecher