Auch im Zuge des 50jährigen Jubiläums haben wir 2009 zum ersten Mal überhaupt ein Stammes-Sommerlager veranstaltet. Eine Woche waren wir mit dem Motto „Asterix und Obelix“ auf einem Platz französischer Pfadfinder im Elsaß und hatten jede Menge Spaß und schönes Lagerleben.
Dass dieser überaus gelungene Erstversuch wiederholt werden muss ist klar.
1. Tag des Stammes-Sommerlagers
Anreise und Aufbau
Der erste Tag unseres Stammes-Sommerlagers begann mit dem langsamen Eintrudeln der Gruppen. Ab 12 Uhr war Anreise angesagt und die Pfadistufe machte den Anfang, gefolgt von den Jupfis und etwas später den Wös und Rovern. Als dann irgendwann so gut wie alle Teilnehmer und Verantwortliche da waren, begann wir mit dem Aufbau der Zelte, aber auch das Bauholz wurde schon angefasst und ein „Balkon“ zwischen einige Bäumegezimmert, der später sogar einen Pool beherbergen sollte.
Abends war dann noch die offizielle Begrüßung und Lagereröffnung. Hierbei wurden vier Kleingruppen mit je einem Rover als „Leitung“ eingeteilt, die abwechselnd die Grundversorgung des Lagers wie Spülen, Mithilfe in der Küche und Beschaffung von Feuerholz sicherstellten. Zur Erkennung gab es für jede Gruppe eine Jubiläumskappe, die schnell so ziemlich jeder auf dem Kopf spazieren führte.
Außerdem stellten sich das erste Mal die wichtigsten Dorfbewohner in ihren traditionellen gallischen Gewändern vor. Einzig Troubadix fehlte, wahrscheinlich wieder irgendwo Regen herbeisingend oder an einen Baum gefesselt.
Nach Gegrilltem zum Abendessen ließen wir den ersten Lagertag dann gemütlich am Lagerfeuer ausklingen.
2. Tag des Stammes-Sommerlagers
Lagerbauten und Geländespiel
Der zweite Lagertag begann mit dem Frühstück um 08:30 Uhr, eine Zeit, an die sich manche wohl erst gewöhnen mussten. Anschließend stand ein Geländespiel auf dem Programm. Wir spielten das altbewährte und beliebte Schmugglerspiel im an den Platz grenzenden Wald. Nach zwei Runden voller Schleichen, Rennen, knietiefen Brombeerbüschen, Dursuchen und durchsucht werden waren wir alle mehr oder weniger geschafft, verschwitzt und von Brombeeren zerkratzt und legten eine Regenerationspause bis zum Mittagessen ein.
- Der Nachmittag wurde dann von Lagerbauten bestimmt. In kleinen Gruppen bauten wir:
- Eine große Tischreihe, die für uns alle Platz zum Sitzen bot
- Eine Aussichtsplattform in 6 Metern Höhe, die leider nie ganz fertig und allgemein begehbar wurde
- Eine Chill-Ecke mit LKW-Schlauch-Kissen, massig Asterix-Comics, Hängematte und Kaffeemaschine zum Entspannen in freien Zeiten
- Eine Kohtensauna, komplett mit Sitzgelegenheit und außenstehendem Handtuchhalter und dazu einem Pool zum Abkühlen
- Sitzgelegenheiten um die Feuerstelle herum
Nach dem wie die ganze Woche vorzüglichen Essen kam dann der zweite große Auftritt unserer Dorfbewohner, insbesondere des Druiden Miraculix, der heute seinen berühmten Zaubertrank brauen sollte. Während sich vor den Toren des Dorfes eine Garnison römischer Legionäre um Cäsar scharte, brodelte im Dorf der Topf und allerlei mystische Zutaten wanderten in das Gebräu.
Schlussendlich wurden aber sogar die verhassten Römer auf einen Schluck Zaubertrank eingeladen. Ein Vorzeichen, dass da irgendetwas nicht stimmte …?
3. Tag des Stammes-Sommerlagers
Verkehrte Welt – der Rückwärtstag
Der dritte Lagertag machte von Beginn an deutlich: Mit dem Zaubertrank von letztem Abend war etwas nicht in Ordnung gewesen. Anstatt wie gewohnt übermenschliche Kräfte zu verleihen, schien der Trank heute alles zu verdrehen.
So liefen vom frühen Morgen an verwirrte Dorfbewohner rückwärts über den Platz und der Fischhändler Verleihnix und seine Frau Jellosubmarine, die in dieser Woche über Speis und Trank wachten, servierten das Abendessen schon morgens um 08:30 Uhr. Sogar das gewohnte „Gut Hunger! – Haut rein!“ schallte verkehrt herum durch den elsässichen Wald.
Den Vormittag verbrachten wir mit dem für den Nachmittag geplanten Fußballturnier – selbstverständlich rückwärts laufend und schießend! Erbittert wurde um jeden Ball gekämpft und am Ende musste das Finalspiel durch Elfmeterschießen entschieden werden, was natürlich auch rückwärts stattfand.
Nach dem Mittagessen schien die Wirkung des Zaubertranks langsam wieder zu verfliegen und wir konnten größtenteils in richtiger Richtung die am Vortag begonnenen Lagerbauten fertig stellen.
Nachdem zum Abendessen dann das Frühstück serviert worden war, zeigte sich der Grund, warum das Frühstück für den nächsten Tag so spät geplant war. Gegen 22 Uhr abends wurden alle noch einmal zusammengetrommelt und in den bewährten Kleingruppen ging es dann ohne Taschenlampe, Fackel, Kerze oder andere Leuchtmittel in den Wald, wo sich die Leiter versteckt hatten und durch kurze Lichtblitze auf sich aufmerksam machten. Fand eine Gruppe einen der Leiter, so erhielt sie einen Buchstaben, der zum Lösungswort gehörte, was ganz am Ende zusammengepuzzelt werden musste. Ganz ohne Licht im stockdunklen Wald hielten sich die Gruppen dennoch tapfer und auch die Lösung „Beim Teutates“ wurde schlussendlich gefunden.
4. Tag des Stammes-Sommerlagers
Workshops die erste
Der vierte Tag unseres Lagers verlief nun wieder in gewohnter Reihenfolge von morgens nach abends. Vormittags stand nach dem späten Frühstück der ominöse Fischmarkt an, hinter dem sich die Präsentation der einzelnen Workshops verbarg, eingebettet in viele umherfliegende Pappfische. Die einzelnen Stufen wählten sich für zwei Tage in je einen der Workshops ein, nachdem sie die Leiter, die die Workshops durchführten, vorher ausführlich mit Fragen löchern konnten.
Nachmittags ging es dann auch gleich los mit der ersten Workshoprunde, wobei folgendes zur Auswahl stand:
- Klettern am nahe gelegenen Falkenstein
- Jonglierbälle aus Filz basteln
- Stoff und Dreieckstücher in bunten Farben färben
- Pfeil und Bogen bauen
- Mystischen Naturschmuck basteln
- Cajon bauen
Außerdem war an diesem Tag Gemeindereferentin Veronika Wöhrle zu Besuch bei uns und schaute sich den Tag über unser Lagerleben an. Abends feierten wir dann mit ihr noch einen kleinen Gottesdienst, bevor wir auch diesen Tag gemütlich am Lagerfeuer ausklingen ließen.
5. Tag des Stammes-Sommerlagers
Stufentag
Der fünfte Tag des Lagers war für Programm in den einzelnen Stufen reserviert.
Die Wölflinge machten eine Schnitzeljagd im umliegenden Gelände und legten nachmittags ihr erstes Pfadfinderversprechen ab.
Die Jungpfadfinder und die Pfadfinder nutzten den Tag zu einer Wanderung durch die nähere Umgebung.
Die Rover schliefen aus, blieben am Platz und schmiedeten geheime Pläne …
Nach dem Abendessen gingen wir alle noch einmal vor den Platz zur Arena und spielten einige Gruppenspiele, als plötzlich ein aufgeregter Rover angerannt kam und von einem Bannerklau und einer Entführung berichtete, inklusive einem Erpresserbrief mit Anweisungen für die einzelnen Stufen. Diese mussten nacheinander in den nahe gelegenen Wald, wo ein Pfad mit Kerzen markiert worden war. Dort waren die beiden Banner sowie Sarah zu finden, die entführt worden war, ständig unterbrochen von dunklen Gestalten, die den Weg kreuzten, oder entfernten Axtschlägen im Wald. Doch die Gruppen schlugen sich wacker, einzig die Pfadistufe fand das ihr zugeteilte Banner nicht und wird dieses nach dem Lager wohl noch auslösen müssen.
6. Tag des Stammes-Sommerlagers
Workshops die zweite und bunter Abend
Nach dem Frühstück fand heute vormittag eine zweite Runde der Workshops, die bei anderer Besetzung ebenso gut ankam wie die erste Runde zwei Tage zuvor.
Nachmittags erhielt dann jede Kleingruppe Zeit bis zum Abendessen, einen Programmpunkt für die Spiele in der Arena vorzubereiten, um Cäsar milde zu stimmen und so den Erhalt des Dorfes zu sichern.
Nach einem leckeren Abendessen begann dann die Show in der Arena mit dem von der Leiterrunde aufgeführten Legionärsballett und vier weiteren einzigartigen und sehr unterhaltsamen Programmbeiträgen der einzelnen Gruppen. Nach einigen Stunden voller Heiterkeit war klar, dass wir Cäsar gut unterhalten hatten und somit unser Dorf weiter existieren durfte.
7. Tag des Stammes-Sommerlagers
Stafette
Am letzten vollen Lagertag wartete noch einmal ein besonderer Programmpunkt auf die Bewohner unseres kleinen Dorfes. Über den ganzen Tag hinweg mussten die Kleingruppen durch die nähere Umgebung ziehen und an sechs Stationen verschiedenste Aufgaben erfüllen, vom Stuhlbau bis zum Erklimmen der Aussichtsplattform am Seil, um sich so Zutaten für einen weiteren Zaubertrank zu erarbeiten.
Fast alle Aufgaben wurden mit Bravour gemeistert, sodass Miraculix nach dem Abendessen erneut das Dorf zusammenrufen konnte, um ein weiteres Mal seinen berühmten Trank zu brauen.
Ohne bekannt gewordene Nebenwirkungen ließ sich das Dorf den Zaubertrank an diesem Abend schmecken und feierte bis spät in die Nacht das gelungene Lager, einzig Troubadix war wohl wieder zu übermütig gewesen und fristete sein Dasein geknebelt am nächsten Baum.
8. Tag des Stammes-Sommerlagers
Abbau und Heimreise
Der letzte Tag unseres Stammes-Sommerlagers war geprägt vom Abbau der Zelte und natürlich der gemeinsamen Heimfahrt. Nachdem die meisten Lagerbauten schon am Tag vorher abgerissen worden waren, ging der restliche Abbau recht schnell von der Hand, auch wenn irgendwann nur noch eine Handvoll Leute übrig waren, da der Großteil des Stammes recht früh mit dem Zug abgefahren war.
Nach zwei liegen gebliebenen Fahrzeugen und anderen Kapriolen der Zurückgebliebenen, kamen irgendwann dann doch alle wieder heil in Karlsruhe an, wenn auch teilweise mit etlichen Stunden Verspätung. Doch zu Schaden kam bis auf die zwei Autos niemand, was doch bei einem sonst rundum gelungenen ersten Stammes-Sommerlager die Schlussbilanz nicht sonderlich trüben kann.
Das Experiment ist geglückt!
Ein Stammes-Sommerlager, das war etwas ganz neues für uns, ein Experiment, das wir anlässlich unseres 50. Geburtstags gewagt haben. Nun ist das Stammes-Sommerlager vorbei und man darf behaupten, dass das Experiment durchweg geglückt ist!
Das Lagerheft
Das Lagerheft zum Sommerlager mit Informationen zu Motto und Programm kannst Du hier als PDF herunterladen: Lagerheft
Hier gibt es nochmal alle Bilder in einer Galerie